Griechenland-Krise 2015/2016
nach der Wahl des neuen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras



Europa- Konflikte & Krisen

Finanzkrise in Griechenland,
Teil (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Das neue Kabinett von Alexis Tsipras
(Kabinettsumbildung nach der Einigung auf ein 3. Sparpaket)

Stellvertretender Ministerpräsident. Yannis Dragasakis(Ökonom)
gehört der Partei Syriza an
Ministerpräsidentenamt Nikos Pappas (Syriza)
Verteidigungsministerium Panos Kammenos,
Parteichef des Koalitionspartners ANEL
(Partei unabhängiger Griechen)
Ministerium für Umwelt
und Energie.
Panos Skourletis
Syriza-Politiker Panagiotis Lafazanis (entlassen 17.06.2015)
Arbeitsministerium Panos Skourletis
stellvertretende Minister
für Sozialthemen
Dimitris Stratoulis
(entlassen 17.06.2015)
Außenminister Politikprofessor Nikos Kotzias
(parteilos)
Justizminister Nikos Paraskevopoulos (parteilos) Professor für Krimonologie an der Universität Thessaloniki
Finanzminister Yanis Varoufakis,
nicht Parteimitglied der Syiza

Der 53-Jährige Wirtschaftsprofessor war Berater des früheren Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou (Pasok)
Innenministerium Nikos Voutsis von Syriza.
Gesundheitsminister Panagiotis Kouroublis.
Der Syriza-Politiker ist blind.
Ministerium für
Wirtschaft, Infrastruktur, Handelsmarine und Tourismus
Giorgos Stathakis,
Syriza-Finanzexperte



Griechenland, Stand Mai 2016

Griechenland benötigt weitere Milliardenhilfen. EU-Gruppenchef Dijsselbloem schloss erneut einen nominalen Schuldenschnitt - einen sogenannten "Haircut" aus. Stattdessen stellte er Griechenland mögliche Schuldener-
leichterungen nach 2018 in Aussicht. Möglich seien mittelfristig längere Laufzeiten der Kredite und ein Aufschub bis zum Beginn der Rückzahlung, so der EU Gruppenchef.

Angesichts der Flüchtlingskrise möchten die EURO Finanzminister noch in diesem Monat den Reformstreit mit Griechenland beilegen und den Weg frei machen für weitere Milliardenkredite. Die Finanzminister begrüßten die im griechischen Parlament zuvor verabschiedeten Renten- und Steuerreformen.
Beim nächsten Treffen am 24. Mai soll eine Entscheidung fallen. Bis dahin müssen auch die von den Gläubigern geforderten weiteren Reformen sicher sein.



Griechenland, Stand September 2015

18. Sept.
Am kommenden Sonntag ist Parlamentswahl in Griechenland
Derzeit zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen der Linkspartei Syriza und der konservative Partei Nea Dimokratia (ND) ab. Die rechts-extreme Partei Goldene Morgenröte könnte drittstärkste Kraft werden.

Nach ersten Auszählungen kommt die Syriza auf 35,3 Prozent, die ND
konnte 28,1 Prozent der Wähler von sich überzeugen. Drittstärkste Kraft in Griechenland wird die rechtsradikale Goldene Morgenröte mit 7,2 Prozent.
Für die absolute Mehrheit sind 151 der 300 Sitze des Parlaments notwendig.

Syriza 144 Sitze
Nea Dimokratia ND 75 Sitze
Goldene Morgenröte 20 Sitze
demokratische Linke (Dimar) 17 Sitze
panhellenische sozialistische
Bewegung (Pasok)
17 Sitze
Kommunisten 15 Sitze
To Potami 10 Sitze
Unabhänigen Griechen 10 Sitze
Zentrumsunion 9 Sitze

Demnach kommt die Partei von Ex-Ministerpräsident Alexis Tsipras nach dem jetzigen Zwischenergebnis auf 144 Mandate, die ND auf 75 und die Goldene Morgenröte auf 20. Eine Neuwahl in Griechenland war nötig geworden, da Tsipras am 20. August seinen Rücktritt als Ministerpräsident erklärt hatte.

Die Volkseinheit (Lae), die sich von der Syriza Partei nach der Einigung mit den Gläubigern abgespalten hatte, kam auf 2,8 % der Stimmen und ist damit nicht im Parlament vertreten.

Griechenland, Stand August 2015
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am 20. August seinen Rücktritt erklärt. 25 Abgeordnete der bisher in Griechenland regierenden Syriza-Partei haben die Fraktion verlassen und eine eigene unabhängige Parlamentsgruppe gründen, die sogenannte Popular Unity (LAE) . Die abtrünnigen Abgeordneten sind gegen die von den internationalen Geldgebern geforderten Spar- und Reformmaßnahmen. Die Syriza hat nun noch 124 Abgeordnete im Parlament, während die vom ehemaligen Energie-minister Panagiotis Lafazanis geführte LAE drittgrößte Gruppierung im Parlament wird.

Nach der griechischen Verfassung muss der Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos nach dem Rücktritt eines Regierungschefs zunächst die drei stärksten Fraktionen (Syriza, konservative Partei Nea Dimokratia (ND) und die LAE) mit dem Versuch beauftragen, eine neue Regierung zu bilden, bevor er Neuwahlen ansetzen kann.

Eine Einigung ohne Neuwahlen gilt aber als eher unwahrscheinlich. Solange die Sondierungsmandate laufen, bleibt Tsipras allerdings Regierungschef. Der ND-Fraktion gehören 76 Abgeordnete im Athener Parlament an. Meimarakis übernahm am 5. Juli 2015 nach dem Rücktritt von Andonis Samaras vorübergehend deren Parteivorsitz. Er selbst schließt eine große Koalition mit der Syriza-Partei von Tsipras nicht aus, jedoch mit einem anderen Regierungschef. Der Parteivorsitzende der ND favorisiert den Vize-Regierungschef Giannis Dragasakis als Nachfolger von Tsipras.


Griechenland, Stand Juli 2015

Nach der Einigung der Staats- und Regierungschefs zum Wochenbeginn (13. Juli), nach 17-stündigen zähen Verhandlungen, scheint der griechische Staatsbankrott zwar erst einmal abgewendet zu sein, doch ein Grexit ist noch lange nicht vom Tisch. Großbritannien lehnt weitere Zahlungen an Athen ab und weigert sich vehement, sich an finanziellen Hilfsmaßnahmen für Griechenland zu beteiligen, aber auch in Griechenland selbst regt sich Widerstand.

Eine am Montag fällige Rate in Höhe von 456 Millionen Euro wurde nicht an den IWF überwiesen. Zusammen mit der am 30. Juni fällig gewesenen IWF-Rate von knapp 1,6 Mrd. Euro ist Griechenland mittlerweile schon mit zwei Milliarden Euro an den IWF in Zahlungsrückstand. Stattdessen hat Griechenland am Dienstag zumindest eine 1995 aufgelegte und in der japanischen Währung Yen aufgelegte Anleihe beglichen. Es ging um 11,6 Milliarden Yen oder umgerechnet 85 Millionen Euro, eine vergleichsweise niedrige Summe aber mit großer Symbolkraft. Hätte Griechenland auch diese Anleihe nicht beglichen, hätten Ratingagenturen wie Standard & Poor´s dies als "Default", also möglicherweise offiziell als Staatspleite gewertet.

Die Regierungspartei Syriza von Regierungschef Alexis Tsipras ist tief gespalten in Befürworter und Gegner des Abkommens mit den Gläubigern über ein neues Spar- und Reformprogramm. Die Gewerkschaft der Staatsbediensteten hat zu einem landesweiten Streik aufgerufen. Selbst im eigenen Regierungslager muss Tsipras mit starkem Gegenwind rechnen. Insbesondere zahlreiche Abgeordnete des linken Flügels haben bereits erklärt, gegen weitere Sparmaßnahmen stimmen zu wollen.

Der Präsident eines deutschen Wirtschaftsverbandes hat offen von "Insolvenzverschleppung"gesprochen und die griechische Bevölkerung hat mit dem jetzigen Kompromiss schwer zu schlucken. Das Geld für Griechenland dürfte zum großen Teil aus dem Rettungsfonds ESM kommen. Mit den Finanzhilfen (geschätzte 82-86 Mrd. Euro) soll der griechische Staat drei Jahre lang die Finanzierungslücken im Staatshaushalt schließen können, so zumindest die Hoffnung. Ein Großteil des Geldes wird aber wohl nicht in Investitionen für die griechische Wirtschaft fließen, sondern lediglich Griechenland in die Lage versetzen, finanziellen Verpflichtungen gegenüber den bisherigen Gläubigern nachzukommen, sprich Kredite zurück zu zahlen.

Griechenland soll weitere 35 Milliarden Euro aus dem sogenannten Juncker-Plan bekommen. Dieses Geld ist tatsächlich für Investitionen gedacht. Weitere 12,5 Milliarden Euro für Investitionen sollen aus dem umstrittenen Schäuble-Treuhand-fonds kommen, der die Privatisierung von Staatsunternehmen vorsieht.

Insgesamt sollen ca. 50 Mrd. Euro aus der Privatisierung von griechischem Staatsbesitz (Häfen, Flughäfen, die Bahngesellschaft sowie Gas- und Wasserversorger) kommen. Die (Re-) Privatisierung der Banken soll allein 25 Mrd. Euro von dem obigen Betrag einbringen, doch diese sind pleite. Insofern ist fraglich, ob der Plan so überhaupt aufgehen kann.

Anfang Juli ...
Die Europäische Union ist tief gespalten, was den weiteren Umgang mit Griechenland angeht. Bundesfinanzminister Schäuble hatte erstmals eine fünfjährige Eurozonen-Auszeit Griechenlands ins Gespräch gebracht, also einen Grexit auf Zeit. Experten gehen von einem Finanzbedarf Griechenlands in Höhe von 80 Mrd. Euro oder sogar noch mehr in den nächsten drei Jahren aus.

Während EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und Frankreichs Staatschef François Hollande vehement einen Austritt Griechenlands aus der EURO-Zone ablehnen, gibt es auch viele Skeptiker in der EURO-Zone, die das Vertrauen in Griechenland längst verloren zu haben scheinen. Fast die Hälfte der Euro-Finanzminister weigern sich mittlerweile, mit Griechenland Verhandlungen über ein drittes Rettungspaket aufzunehmen. Dazu gehören u.a. Finnland, die Niederlande, die Slowakei und die baltischen Staaten. Auch Finanzminister Wolfgang Schäuble ist skeptisch gegenüber dem griechischen Reformwillen.

Schäubles Vorschlag eines "Grexit auf Zeit" wurde sowohl von Griechenlands Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis als auch vom italienischen Ministerpräsident Matteo Renzi scharf kritisiert. Der geplante Sondergipfel aller 28 EU-Staaten zur Griechenland-Hilfe wurde erstmal abgesagt - zu groß ist die Zerstrittenheit der EURO-Zone. Jetzt soll in kleinerer Runde nach Lösungen gesucht werden.


Griechenland, Stand Juni 2015

Griechenlands Vorschläge im einzelnen ... (Stand: 23.06.2015)

Die Forderungen der Gläubiger:
Primärüberschuss von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts
(BIP) , im kommenden Jahr dann bei zwei Prozent.

-> Griechenland bietet nach langem Zögern nun ebenso 1%.
(zuvor 0,6% / 0,7%)

Die Forderungen der Gläubiger:
Anhebung der Mehrwertsteuer:
für Hotels und Restaurants soll ein Mwst.-Satz von 23% gelten

-> Griechenland möchte Hotels und Restaurants allerdings bei der Mwst. nach Möglichkeit schonen, um nicht dem Tourismus zu schaden.

Athen ist aber grundsätzlich bereit, die Mehrwertsteuer zu erhöhen.

Die Pläne im einzelnen ...

- Der Mehrwertsteuersatz für Grundnahrungsmittel wie Reis und Nudeln soll von 13 auf 23 Prozent erhöht werden.
- Die Mehrwertsteuer im Hotelgewerbe soll von 6,5 auf 13 Prozent verdoppelt werden.
- In Tavernen und Cafés soll die Mwst. von 13 auf 23 Prozent steigen.

Ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von sechs Prozent soll nur noch bei Büchern und Medika menten gelten. Für Strom soll der mittlere Satz von 13 Prozent gelten. Athen denkt zudem darüber nach, Vergünstigungen bei der Mehrwertsteuer streichen, die auf Inseln gelten.

Reichensteuer/Unternehmensbesteuerung/Glücksspiel:

Die Forderungen der Gläubiger:
Einführung einer Sondersteuer für Reiche
(ab einem mittleren Einkommen von 30 000 Euro brutto )

Unternehmen, mit einem Gewinn von mehr als 500 000 Euro in 2014 sollen bis zu sieben Prozent Sondergewinnsteuer zahlen.

Beibehaltung der Immobiliensteuer, welche die linke Regierung von Tsipras eigentlich abschaffen wollte Diese bringt jährlich 2,6 Milliarden Euro ein.
Besitzer von Jachten, Luxusautos und Schwimmbädern sollen höher besteuert werden.

-> Der Steuersatz für Unternehmen soll ab 2016 von 26 auf 29 Prozent ansteigen.

> Sonderabgabe von zwölf Prozent auf Unternehmen mit Gewinnen
über 500.000 Euro

-> höhere "Solidaritätsabgabe" auf Einkünfte bei Privatpersonen über 50.000 Euro im Jahr

-> höhere Steuern auf Luxusprodukte wie Autos mit viel Hubraum, Swimming-Pools, Privatflugzeuge und Boote von einer Länge über zehn Metern sollen steigen

-> Besteuerung der Erträge aus Online-Glücksspielen.


Die Forderungen der Gläubiger:
Reform des Rentensystems:

->Zusatz-Renten von mehr als tausend Euro sollen gekürzt werden, die Frühverrentung soll bis auf wenige Ausnahmen abgeschafft werden


Die Forderungen der Gläubiger:
weitere Privatisierungen:

Die griechische Regierung verpflichtet sich zu weiteren Privatisierungen, z.B. von Häfen und Flughäfen. Eine Privatisierung des Stromnetzbetreibers Admie und staatlicher Anteile am Telefonie-Betreiber OTE schließt Athen aus.


Rüstung/Militärhaushalt

-> Griechenland möchte den Militärhaushalt um 200 Millionen Euro kürzen. Griechenland hat einen vergleichsweise hohen Wehretat.



Bis zum 30. Juni muss Griechenland 1,6 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zahlen. Gelingt dies nicht, droht eine Staatspleite.

Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras fordert mittlerweile den größten Schuldenschnitt in der Wirtschaftsgeschichte. Statt sich auf die Reformliste von IWF, EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) einzulassen, fordert er für sein Land einen Schuldenschnitt von 88% der griechischen Wirtschaftsleistung. Dies entspricht in etwa einer Halbierung der jetzigen Schulden (ca. 170 Mrd. Euro).

Insgesamt werden sich die griechischen Schulden bis Ende dieses Jahr auf schätzungweise 340 Mrd. Euro belaufen. Die Schuldenlast liegt aktuell bei über 170 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Arbeitslosigkeit Griechenlands beträgt 27%.

Griechenlands Regierung war mit dem Wahlversprechen an die Macht gekommen, das "Spardiktat" der internationalen Geldgeber zu beenden. Insbesondere der linke Flügel der Partei lehnt es ab, das im Wahlkampf gemachte Versprechen zu brechen. Griechenland bleibt dabei, dass die Einsparungen sozial ausgewogen sein müssen und zugleich das Wirtschaftswachstum fördern müssen.

Der IWF sowie die europäischen Geldgeber fordern von Griechenland Rentenkürzungen im Umfang von einem Prozent der Wirtschaftsleistung. 800 Millionen Euro sollen durch Einschnitte bei Renten für Geringverdiener eingespart werden, was für die Regierung von Alexis Tsipras inakzeptabel ist.

Von Griechenland wird auch eine Reform der Mehrwertsteuer gefordert. So soll es nach dem Willen der Geldgeber künftig nur noch zwei Steuersätze geben. Die Mehrwertsteuer soll auf 23 % angehoben werden. Der verminderte Mehrwertsteuer-satz von 11 Prozent soll für Lebensmittel, Medikamente und Hotels gelten. Die bisherigen Steuerleichterungen für Inseln und weitere Ausnahmen sollen weitgehend wegfallen.

2015 340 Mrd. Schulden (geschätzt)
2012 >> Schuldenschnitt <<
2009 301 Mrd. Schulden
2005 195 Mrd. Schulden
2001 152 Mrd. Schulden


Griechenland, Stand Mai 2015
Griechenland läuft erneut Gefahr, in eine Rezession abzurutschen. Während die Euroäische Union Griechenland noch im vergangenen Jahr ein Wachstum von 2,5 Prozent zugetraut hatte, hat sie nun das voraussichtliche Wirtschaftswachstum in Griechenland auf 0,5 Prozent revidiert. Noch düsterer sieht die Prognose des IWF aus, welcher sogar von einem Rückgang der griechischen Wirtschaft um 1,5 Prozent in diesem Jahr ausgeht.

Im Jahr 2011 war die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF noch zuversichtlich, dass Griechenland seinen Schuldenberg bis 2020 auf 120 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) drücken könne. Mittlerweile ist man jedoch ernüchtert. Immer wieder wird ein öffentlicher Schuldenerlass bzw. ein erneuter Schuldenschnitt gefordert, doch die europäischen Geldgeber bleiben hart - zu groß ist die Angst, von den Wählern abgestraft zu werden. Stattdessen würde man sich auf politischer Ebene lieber auf längere Laufzeiten zu niedrigeren Zinsen einlassen.

Ohne deutliche Reformen möchten die Finanzminister der Eurogruppe die bislang zurückgehaltene Tranche von 7,2 Milliarden Euro aus dem bis Juni verlängerten zweiten Hilfspakets für Griechenland nicht freigeben. Seit Februar hat die EZB keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheiten akzeptiert. Stattdessen stockt sie aber immer wieder den Notfinanzierungsmechanismus ELA auf, damit den griechischen Banken nicht das Geld ausgeht.

Das nächste Eurotreffen zum Thema Griechenland ist am 11. Mai - eine erneute Verschärfung der Kriterien für die Nothilfe gilt jedoch als unwahrscheinlich, denn dies käme wohl einem de-facto-Rauswurf Griechenlands aus der Eurozone gleich.


Aktuelle Berichte der TAGESSCHAU zusammengefasst ...

Und täglich grüßt Christine Lagarde (30.07.2015)
Erneut verhandeln die Chefunterhändler von EU, IWF und EZB über ein drittes Hilfspaket für Griechenland. IWF-Chefin Lagarde fordert einen Schuldenerlass von den Euro-Staaten. Der IWF selbst ist aber nicht bereit, auf Rückzahlungen zu verzichten.

Gerecht erscheint dies den Europäern keineswegs, denn EZB und EU möchten nicht diejenigen sein, die allein auf Gelder verzichten, während sich der IWF nicht an einem Schuldenerlass beteiligt - zumal der IWF von Athen
3,6 % Zinsen für gewährte Kredite bekommt und die Europäer sich mit 1,35 Prozent Zinsen begnügen müssen. Das ist nicht fair, so die Meinung der Europäer. Griechenlands Staatsverschuldung beträgt derzeit 180 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes. Nach Ansicht der IWF-Chefin ist dies viel zu viel, um noch Schulden fristgemäß zurückzahlen zu können und dabei denkt Christine Legarde vorrangig an die Finanzen des IWF.

Jedes Land legt beim IWF Kapital ein, die sogenannte Quote. Im Falle Griechenlands waren dies 1 Mrd. Euro. Üblich ist, dass Länder, die in Geldnot geraten eine fünf bis sechsmal so hohe Geldsumme als Kredit erhalten können, wie ihre Kapitaleinlage war. Griechenland wird jedoch besser gestellt, was vielen Schwellenländern missfällt. Schließlich hat Griechenland bereits jetzt ungefähr 30 Mal so hohe Kredite erhalten wie die Kapitaleinlage des Landes ist und Griechenland hat zunehmend Zahlungsrückstände. In der fast 70-jährigen Geschichte des Fonds hat bisher fast jedes Land pünklich seine Schulden beim IWF zurück bezahlt, nur Griechenland eben nicht. Zudem hat eigentlich der Internationale Währungsfonds einen bevozugten Status, d.h. alle Länder müssen immer erst den IWF bedienen, bevor sie Kredite an private Gläubiger zurückzahlen. Dies verlangt die Satzung der mächtigen Institution.


Bis hierher und so weiter (13.07.2015)
Dietmar Riemer vom NDR kommentiert die Entscheidung der Staats- und Regierungschefs in der Griechenland-Frage. Er ist überzeugt, dass die Einwilligung zu einem 3. Hilfspaket für Griechenland mehr eine politische als eine rationale Entscheidung gewesen ist. Bundeskanzlerin Merkel habe einen offenen Bruch mit Frankreich zu vermeiden versucht und deshalb mit "Zähneknirschen" dem jetzigen Hilfspaket wider besseren Wissens zugestimmt. Zudem glaubt er, dass die Unions-Bundestagsfraktion ähnlich wie bei der Verlängerung des zweiten Hilfspakets für Griechenland im Februar 2015 erneut hinter der Kanzlerin steht.


"Wer lässt schon die Kanzlerin hängen?" (13.07.2015)
Innerhalb der CDU/CSU Fraktion ist man sehr skeptisch gegenüber Griechenland.
Ex-Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hält nicht viel von einem 3. Hilfspaket für Griechenland. Stattdessen glaubt er, ein "Grexit" wäre der richtige Weg gewesen. Auch der CDU-Haushaltsexperte Norbert Brackmann hofft, dass die Mehrheit der Unionsfraktion gegen weitere Griechenlandhilfen stimmen wird, doch nach der jetzigen Einigung ist er sich nicht mehr so sicher. Auch Carsten Linnemann, der Chef der Union-Mittelstandsvereinigung, ist unzufrieden mit der jetzigen Einigung. Er fordert stattdessen eine Insolvenzordnung, die Sanierung oder Austritt zum Ziel hat. Seiner Meinung nach hat die Währungsunion in dieser Form keine Zukunft. Gegen Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket möchte auf Wolfgang Bosbach stimmen.

Im Februar 2015 hatten 542 Abgeordnete für eine Verlängerung des zweiten Hilfspakets für Griechenland gestimmt und 32 dagegen. 13 Abgeordnete hatten sich enthalten. Wolfgang Bosbach geht davon aus, dass auch dieses Mal eine breite Mehrheit für ein 3. Hilfspaket stimmen werden, obwohl die Skepsis groß ist. Schließlich möchte niemand die Kanzlerin hängen lassen.


Das nächste Ultimatum für Athen (09.07.2015)
Die Banken in Griechenland bleiben weiterhin geschlossen. Pro Tag können die Griechen höchstens 60 Euro von ihren Konten abheben. Überweisungen ins Ausland erfordern die Genehmigung der Zentralbank und des Finanzministeriums.

Nun hat die grieschische Regierung bis Mitternacht Zeit, den Euro-Finanzministern eine detaillierte Liste mit Reformvorschlägen vorzulegen. Athen hat unterdessen bei der Euro-Gruppe einen neuen 3-Jahreskredit beantragt. IWF-Direktorin Christine Lagarde sieht Umstrukturierungen der massiven Außenstände Athens für dringend notwendig. Zudem schlägt sie vor, den Zeitraum für die Rückzahlung der von den internationalen Geldgebern an Athen vergebenen Kredite zu verdoppeln.


Liste liefern - auf Umschuldung hoffen (09.07.2015)
Nach dem Referendum in Griechenland fordert die IWF-Chefin Lagarde nun eine Umschuldung. Auch der luxemburgische Finanzminister Pierre Gramegna ist bereit, über das Thema Umschuldung zu sprechen, ein Schuldenschnitt kommt für ihn jedoch nicht in Frage. Griechenland hat mittlerweile Altschulden in Höhe von insgesamt etwa 350 Milliarden Euro angehäuft.

Am Mittwoch hatte Griechenland von der Eurogruppe einen neuen Drei-Jahres-Kredit beantragt. Insofern muss die griechische Regierung bis Mitternacht eine detaillierte Reformagenda vorlegen.



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