In den letzten Wochen vor dem Schulabschluss verändert sich die Atmosphäre in den Klassen und im Kollegium spürbar. Der Stundenplan bleibt zwar der gleiche, doch das grundsätzlich Gefühl ist ein anderes.
Die Gespräche drehen sich um die bevorstehenden Prüfungstermine, die besten Lernmethoden und die individuellen Zukunftspläne. Zwischen Karteikarten, Notizzetteln und Gruppenlernen liegt eine Mischung aus Nervosität und Vorfreude in der Luft.
Für viele Jugendliche bedeutet der Abschluss nicht nur das Ende der Schulzeit, sondern auch einen Neuanfang. Die vertraute Routine weicht dem Unbekannten − und das erzeugt Spannung. Genau in dieser Übergangsphase entscheidet sich oft, ob die Vorbereitung gelingt. Nicht allein Fleiß ist dabei ausschlaggebend, es geht auch um eine kluge Organisation und mentale Stabilität.
Eine gute Planung bringt Ruhe in den Kopf
Ein klarer Lernplan ist in dieser Phase Gold wert. SchülerInnen, die den Stoff mit Bedacht aufteilen und feste Zeiten einhalten, behalten leichter den Überblick.
Pausen sind dabei im Übrigen kein Luxus, sondern absolut notwendig, damit das Gelernte sich besser im Gedächtnis verankert. Lehrkräfte empfehlen, sich pro Tag auf wenige Schwerpunkte zu konzentrieren und Erholung fest einzuplanen. Jedoch spielt auch der Lernort eine Rolle: Ein ruhiger Platz ohne Handy oder Ablenkung fördert die Konzentration spürbar. Einige Schulen bieten auch Zusatzstunden oder freiwillige Lerngruppen an, um Themen gemeinsam zu wiederholen. Solche Angebote zeigen, dass die Abschlussvorbereitung heute keine reine private Angelegenheit mehr sein muss, sondern als Teil der schulischen Verantwortung verstanden wird.
Gleichzeitig wächst in dieser Zeit der Zusammenhalt untereinander. Die Klassen organisieren oft Abschlussfeiern oder Abschlussbälle, ein gemeinsames Grillen, eine gemeinsame Ausstellung von Schularbeiten oder sie erstellen Jahrbücher oder gestalten persönliche Erinnerungsstücke. Besonders beliebt bei Abiturienten sind beispielsweise Abschlusszeitungen. Die Abiturzeitung ist eine spezielle Publikation, die anlässlich des Abiturs erstellt wird. Sie enthält Steckbriefe, d.h. persönliche Informationen über die Absolventen wie beispielsweise deren Hobbys, Zitate, Zukunftsziele, Berichte und Fotos der Absolventen. Auch Grußworte, Umfragen, Anekdoten und Danksagungen sowie lustige Sprüche sind für gewöhnlich in ihr zu finden. Nicht selten verfassen Absolventen auch Steckbriefe zu Stammkurslehrerinnen und -lehrern sowie sonstigen Lehrkräften, deren Unterricht und Wesensart in Erinnerung bleiben sollen.
Generell sind auch Abschluss-Shirts mit lustigen Sprüchen und witzigen Motiven sehr beliebt. Auf manchen dieser Shirts stehen witzige und schwarz-humoristische Botschaften. Andere enthalten Zitate von Lehrerinnen und Lehrern, die in Erinnerung geblieben sind. Durch die modernen Drucktechniken ist es inzwischen möglich, nahezu jedes Design auf T-Shirts, Hoodies oder Jacken zu übertragen. Egal ob für den Haupt- oder Realschulabschluss oder das endlich bestandene Abitur, über ein bedrucktes T-Shirt zum Abschluss freut sich für gewöhnlich jeder Absolvent. So ein Abschluss-Shirt erinnert an gemeinsame Erlebnisse und steht für den Zusammenhalt der Abschlussklasse. Zugleich steht es auch für den erfolgreichen Abschluss der langen Schulzeit. Jedes Mal, wenn das Abschlus-Shirt getragen wird - auch Jahre danach -, erinnert man sich an die zurückliegenden Schuljahre. Manchmal lohnt es sich auch Sponsoren zu finden, die gerne eine Abschlussklasse finanziell unterstützen.
Möglichkeiten, den Zusammenhalt der Klasse nach Außen hin zu präsentieren gibt es wohl viele. Während bedruckte Hoodies oder Jacken doch recht teuer sind und oft aus Kostengründen ausbleiben, entscheiden sich Schülerinnen oder Schüler oft für preiswerere Alternativen. Neben bedruckten Abschluss Shirts gibt es zum Beispiel auch die Möglichkeit, Socken zu bedrucken. So lassen Schülerinnen und Schüler gerne auch mal Socken mit Schulwappen personalisieren, um sie am letzten Schultag zu tragen. Solche Aktionen geben der Lernphase eine emotionale Note und schaffen Gemeinschaft, die über Prüfungen hinaus verbunden bleibtauch kleine Symbole, die die gemeinsame Zeit festhalten.
Ausgleich statt Dauerstress
Wer viel lernt, braucht auch einen entsprechenden Ausgleich. Bewegung, Musik oder kurze Spaziergänge helfen, den Kopf wieder freizubekommen.
Manche Schulen haben inzwischen auch kurze Entspannungseinheiten oder Sportpausen verankert, um den Stress für die Schülerinnen und Schüler vor ihrem Abschluss zu mindern. Es ist nicht zielführend, bis zur Erschöpfung zu pauken. Gespräche mit Freunden, Lehrkräften oder Eltern wirken in diesem Zusammenhang ebenfalls entlastend. Allein das Aussprechen von Sorgen löst schon viel Druck. Die Eltern sollten darüber hinaus Vertrauen zeigen und keine unrealistischen Erwartungen aufbauen. Die Jugendlichen profitieren davon, zu spüren, dass ihnen zugetraut wird, die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern.
Nach den Prüfungen steht Aufbruch
Während sich vieles auf die letzten Klausuren konzentriert, lohnt sich auch ein Blick noch weiter nach vorn.
Viele Schulen informieren in dieser Zeit über Ausbildungs- und Studienwege, Freiwilligendienste oder Überbrückungsmöglichkeiten. Schüler:innen, die sich schon zu einem frühen Zeitpunkt mit ihren Zukunftsoptionen beschäftigen, starten entspannter in die nächste Etappe.
Nach dem letzten Schultag folgt dann oft ein emotionaler Moment: Das erste Mal kein Stundenplan, kein Klassenraum und keine festen Pausen mehr. Abschiedsfeiern, Fotoaktionen oder ein gemeinsamer Ausflug machen diesen Übergang greifbar. Sie bilden einen bewussten Schlusspunkt, bevor die vielen neuen Wege ihren Lauf nehmen.
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