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Textanalyse
und Interpretation
Sheila Birling |
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Sheila
Birling ist eine etwa zwanzigjährige attraktive junge
Dame. Sie ist temperamentvoll und neigt zu unüberlegten
Reaktionen, wenn sie aufgeregt ist. Ihr Bruder sagt
von ihr: "She's got a nasty temper sometimes - but
she's not bad really." (S. 11, Z. 1 /2) Zu Beginn
erleben wir sie als unbekümmerte, glückliche
Verlobte im Mittelpunkt einer harmonischen Familienfeier.
Sie genießt die Aufmerksamkeiten, die ihr von Gerald
und der Familie zuteil werden.
Sheila verfügt über Intuition und Mitgefühl.
Sie kann sich gut in andere Menschen hineinversetzen.
Der Tod von Eva Smith macht sie betroffen, noch ehe sie
die näheren Umstände kennen lernt. Als sie von
der Entlassung des Mädchens durch ihren Vater erfährt,
kritisiert sie dessen Handlungsweise. (S. 29, Z. 28 /29:
"I think it was a mean thing to do. Perhaps that
spoilt everything for her.") Ihr eigenes Verhalten
Eva Smith gegenüber bereut sie zutiefst. Sie sieht
ein, dass sie aus grundloser Eifersucht gehandelt hat,
und leidet unter Schuldgefühlen.
Vom Ende des ersten Aktes an spürt Sheila deutlich
die besondere Wirkung, die von der Person des Inspektors
ausgeht, und warnt Gerald, als dieser glaubt, um ein Geständnis
herumzukommen (S. 39, Z. 1-3). Im Lauf des zweiten und
dritten Aktes übernimmt sie mehr und mehr die Rolle
einer Verbündeten des Inspektors. Sie redet ihrer
Mutter ins Gewissen und ist erbittert über die Blindheit
und den Zynismus ihres Vaters. Zu Gerald hat sie kein
uneingeschränktes Vertrauen mehr. Unter dem Einfluss
des Inspektors ist mit ihr eine Veränderung vorgegangen.
Sie ist jetzt nicht mehr die gedankenlose junge Dame,
die sich aus Verärgerung über das Lächeln
einer Verkäuferin zu folgenschweren Handlungen hinreißen
lässt. Sie hat gelernt, was es heißt, füreinander
verantwortlich zu sein. Niemals wird sie den Abend vergessen,
an dem ihr Leben auf so dramatische Weise eine andere
Richtung genommen hat.
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Textanalyse
und Interpretation
Eric Birling |
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Eric Birling ist ungefähr so alt wie seine Schwester.
Wie sie ist auch er bereit, seine Schuld anzuerkennen. Sheila
und Eric verkörpern die junge Generation, die sich
gegen die Uneinsichtigkeit der Eltern auflehnt. Beiden gemeinsam
ist ein Gefühl für Gerechtigkeit. Auch Eric kritisiert
seinen Vater und stellt sich auf die Seite der streikenden
Frauen. Er ist ehrlich sich selbst gegenüber und
versteckt sich nicht hinter Ausflüchten.
Im Unterschied zu seiner Schwester ist Eric allerdings ein
schwacher Charakter. Er schwankt zwischen Selbstbehauptung
und Schüchternheit. Sein Auftreten ist teils gehemmt,
teils aggressiv (S. 6, Z. 19/20). Sein Alkoholproblem ist
Ausdruck eines mangelnden Selbstwertgefühls. Er neigt
zu unüberlegten Handlungen, besonders wenn er getrunken
hat. So erzwingt er sich den Zutritt zur Wohnung des Mädchens
und macht sie zu seiner Geliebten.
Mit seinen Eltern hat er nicht erst an diesem Abend Probleme.
Offenbar ist das Verhältnis zu ihnen schon seit längerer
Zeit gestört. Von seinem Vater fühlt er sich unterdrückt
und allein gelassen. Als er in Geldschwierigkeiten gerät,
wagt er nicht, ihn um Hilfe zu bitten. (S. 74, Z. 24/25:
"Because you're not the kind of father a chap could
go to when he's in trouble - that's why.") Auch seiner
Mutter vertraut er sich nicht an. In seinen Augen ist sie
es, die durch ihre Hartherzigkeit den Tod des Mädchens
und des Kindes, seines Kindes, zu verantworten hat.
Erics Verhalten Daisy Renton gegenüber zeugt von Unreife
und Rücksichtslosigkeit. Andererseits versucht er verzweifelt,
ihr zu helfen, und ist unglücklich, als sie das angebotene
Geld zurückweist. (S. 75, Z. 4-6: "That was the
worst of all. She wouldn't take any more, and she didn't
want to see me again.") Später kommt er durch
das Verhör zur vollen Erkenntnis seiner Schuld. Er
stellt sich auf die Seite Sheilas (S. 88, Z. 6-17) und ...
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